Von Alte Kalköfen aus ging es dann weiter in den Süden. Weiter durch die Einöde Namibias, vor allem über Schotterpisten durch die Wüste. Gegen Mittag legten wir einen Zwischenstopp für den hier üblichen Apfelstrudel ein. Die Guestfarm hatte einen gut sortierten Souvenirladen, in dem die meisten von uns fündig wurden (jetzt müssen wir den Kram schließlich nur noch nach Deutschland schleppen). Außerdem hatte die Gastgeberin interessante Geschichten zu erzählen, über eine französische Familie mit zwei jüngeren Kindern, die von Ägypten nach Kapstadt gereist ist – mit Fahrrädern! Ein andermal kam auf dem Hof ein Rollstuhlfahrer vorbei (wohlgemerkt mitten in der namibischen Wüste), geschoben von einem Typen in Spiderman-Kostüm.
Hier wie auf dem Gelände des Canyon Roadhouse, unserem Nachtquartier, gab es wieder die alten verrosteten Autos (auch ein VW-Käfer war dabei, im Hintergrund merkwürdige Mars-Behausungen).
Am nächsten Morgen machten wir einen Trail durch die Geröllwüste und beteiligten uns an der Schaffung von Landart in Form eines Jenga-Turms aus Granit.
Danach ging es weiter zu diversen Viewpoints in den Fish River Canyon. Diesmal also eine steil abfallende Geröllwüste, die durch Abwesenheit jeglicher Vegetation brillierte. Es wäre wohl besser, in den Monaten zuvor nicht Naturschauspiele wie die Blue Mountains in Ost-Australien oder den Blyde River Canyon in Mpumalanga-Gebirge in Südafrika gesehen zu haben, um das hier angemessen zu würdigen.
Die Fahrt zu unserem Ziel Ai-Ais war recht kurzweilig, weil ich in Alte Kalköfen doch mal auf die Idee gekommen bin, ein Hörbuch herunterzuladen (die Kinder wollten ja keine mitnehmen, warum auch immer). Also verkürzten wir uns den Weg mit dem von Christian Ulmen gesprochenen „Per Anhalter durch die Galaxis“, ein 40 Jahre alter Science Fiction Klassiker, der allen Informatikern meiner Generation bekannt ist.
In Ai-Ais wollten wir dann den riesigen Pool ausprobieren. Aber lange konnte man es darin nicht aushalten. Das Wasser war von der 65°C heißen Quelle immerhin auf 40°C heruntergekühlt. Bei einer Außentemperatur von 35°C erfolgt die Erfrischung erst beim Verlassen des Wassers.