France

Provence im April

Zu Beginn der Osterferien wurden Kinder und Hühner zu Opa verfrachtet, der Bulli mit einer für zwei Erwachsene etwas reduzierten Ausstattung eingerichtet. Erst am Samstag Nachmittag waren wir auf der Piste, haben in Bitburg im Damaskus leckere Fladen gegessen, um es dann noch bis Pont-à-Mousson zu schaffen.
Am nächsten Tag machten wir im Dieselsparmodus eine Landpartie durch das verschlafene ländliche Frankreich am Wahlsonntag. Noch war es zu frisch um zu campen, so dass wir auch unsere erste Nacht in der Provence in einem Airbnb verbrachten.
Wir besuchten das alte Städtchen Crest und erklommen dort die Stufen zur Burg (Escalier des Cordeliers). Ganz in der Nähe fanden wir auch einen schönen Camping mit Aussicht.
Die Temperaturen wurden immer sommerlicher, bei bestem Sonnenschein besuchten wir das Theater in Orange. Nach einer Nacht auf einem gut gefüllten gewinnorientierten Campingplatz in Isle sur la Sorgue und dem Besuch des kommerziellen Antikmarktes ließen wir die Menschenmassen und Ockerfelsen in Roussilion links liegen. Wir besuchten den Wochenmarkt in Apt und mischten uns unter die Einheimischen bevor wir einen Camping à la ferme mit schöner Aussicht und nur wenigen Mitcampern aufsuchten. Am nächsten Tag suchten wir die Ockerminen abseits der Touristenmassen und wanderten durch einen Wald, der von Ockerminen durchlöchert wurde und uns ein prächtiges Farbspiel bot.
Wir verließen die hügelige Landschaft und begaben uns an das Ufer der Rhône. Auch hier fanden wir in dem kleinen Ort Vallabregues einen kleinen Campingplatz.
Am Ostermontag kamen wir zunächst durch Tarascon mit seiner gut erhaltenen spätmittelalterlichen Burg. Nach einem Bummel durch die Gassen fuhren wir weiter zum Pont du Gard, der bereits vor ca. 20 Jahren ein Etappenziel einer Frankreichreise mit einer 2CV war. Überraschenderweise wurde das Gelände um das Aquädukt am Feiertag für Festivitäten mit Fressständen etc. von der einheimischen Bevölkerung genutzt. Vereinzelt trieben Kanus im Gardon und wenige Mutige sprangen gar in den kalten Fluss.
Etwa 30km weiter nördlich fanden wir einen kleinen beschaulichen Camping an der Cèze (nahe Bagnols-sur-Cèze), der erst am Vortag seine Saison eingeleitet hatte und dementsprechend leer war.
Ganz in der Nähe befindet sich das mittelalterliche Dörfchen Saint Montan, in den 60er Jahren bestand es nur aus Ruinen. In Privatinitiative bauten die "Freunde von Saint Montan" das Dorf in mühevoller Arbeit wieder auf. Es hat sich gelohnt, mittelalterliches Flair ist in den Gassen präsent.
Auf Höhe von Montelimar nahe dem Örtchen Rochemaure führt eine Hängebrücke für Fußgänger und Radfahrer über die Rhône, zu recht wird sie Himalayabrücke genannt. Die neue Brücke ist zwischen den Brückenpfeilern aus dem 19. Jahrhundert gespannt, sie schwingt und wackelt beim Überqueren.
Unsere letzte Nacht im Bulli verbrachten wir auf einem Bauernhof südlich von Lyon. Der Bulli parkte oben auf einem Hügel, so dass wir zu allen Seiten einen tollen Blick in die Landschaft hatten und sogar die Gletscher der Alpen sehen konnten.
Am nächsten Tag machten wir uns auf den Rückweg, schauten uns noch ein wenig Dijon an und aßen als Abschluss wieder Fladen im Damaskus in Bitburg.

[Vollbildanzeige der gefahrenen Route]