Acht Quadratmeter sind für eine vierköpfige Familie nicht wirklich viel. Wenn man bedenkt, dass Zuhause zwanzigmal so viel Platz ist, dann ist es sogar ausgesprochen wenig.
Was sagen die einzelnen Familienmitglieder zum Platzangebot im Camper?
Kaja: Eigentlich ist es nicht so schlimm, dass im Bulli so wenig Platz ist, denn dafür hat man ja draußen auch Platz. Außerdem hat man alles was man braucht (außer Toilette) in der Nähe und muss auch keine Treppen laufen, weil es keine gibt. Der Nachteil ist, dass man kein eigenes Zimmer zum Zurückziehen hat.
Lilo: Praktisch ist, dass wir immer einen Kühlschrank dabei haben. Mir macht es nichts aus, mit Kaja das Bett und die Bettdecke zu teilen. Allerdings haben wir zusammen ein Fach unter einer Bank als Schrank und das nervt.
Petra: Wir sind tendenziell nicht so ordentlich, der Camper zwingt einen aber zu einer gewissen Grundordnung. Es gibt weniger nervige Nachfragen, wo sich etwas befindet. Alles hat irgendwie seinen Platz gefunden.
Mich nervte am Anfang, dass wir immer das Bett komplett auf-und abbauen müssen, aber auch das gehört mittlerweile selbstverständlich dazu.
Ich stimme Lilo zu und finde diese Küche auf Rädern sehr praktisch. Pausen im vermeintlichen Nichts (damit meint Kaja das Fehlen jeglicher Zivilisation) kann man mit frischem Kaffee und gekühltem O-Saft begehen. Was will man mehr?
Tim: Der Campevan bietet einen Komfort, der für das Unterwegsein vollkommen ausreicht. Klar, das Bett ist etwas zu kurz, dafür ist aber die Schlafunterlage angenehm (brett-)hart und nicht so durchgelegen wie in manchen Hostels oder privat vermieteten Unterkünften. Die kleine Küche im Van wird hervorragend von den Campingkitchen auf den australischen Campingplätzen ergänzt. Da kommt sogar jeden morgen jemand, der alles einmal grundreinigt. Das haben wir ja noch nicht mal zuhause. Den heimischen Schreibtisch vermisse ich bislang gar nicht. Dank passablem Prepaid-Datenvolumen (18GB für 40AUD bzw. 25€) und einem gut präparierten Laptop kann ich - wenn ich möchte - sogar ein wenig basteln, z.B. an diesem Blog hier.
5 Kommentare
H.R. am 04.11.2018
Ja das Leben im Camper!
Ich finde das ist schon etwas Besonderes. Wohn-, Schlaf-, Spielzimmer, Küche, Internetcafé und sogar Unterrichtsraum in einem.
Gut das man in Australien nicht andauernd Regen hat, denn sonst kann es doch noch richtig eng werden. :-)
Unser Eric hat den Camper damals Hitzekessel getauft, weil die Klimaanlage den hinteren Teil des Wagens nur wenig kühlte. Eine transportable Anlage hat dann für ein wenig Besserung gesorgt.
Viele Grüße nach Australien aus Halle
Nadine am 05.11.2018
Über das brettharte Bett musste ich gerade herzlich lachen. Man kann alles eben auch positiv sehen : Das schöne am Campen ist doch immer auch, dass man merkt, wie wenig man eigentlich braucht und wie zufrieden es eigentlich macht, sich morgens nicht zwischen 15 Outfits im Kleiderschrank entscheiden zu müssen. Es gibt 4, 3 sind dreckig, also bleibt nur noch eins und im Laufe des Tages muss wohl gewaschen werden. So einfach, so pragmatisch, so schön.
Viele Grüße
Nadine
Tim am 05.11.2018
Regen gibt es im Nordwesten tatsächlich eher selten (z.T. anderthalb Jahre lang nicht). Glücklicherweise weht hier an der Coral Bay ein frischer Wind, so dass sich der Camper auch ohne Schattenplatz nicht aufheizt. Die Temperaturen sind für uns momentan schon sehr passend, in den Backofen weiter im Norden müssen wir gar nicht. @Nadine: Wir du dir vorstellen kannst, habe ich so viele unterschiedliche Outfits im heimischen Kleiderschrank gar nicht zur Auswahl. Obwohl - wenn ich alle denkbaren Permutationen von G-Star-Hosen mit je zwei verschieden farbigen Sorten T-Shirts und Longsleeves betrachte …
Toni am 05.11.2018
Hallo Kaja,
euer Van sieht sehr gemütlich aus :-)
Ich schaue mir jetzt regelmäßig euren Blog an und bin schon gespannt was ihr noch so erlebt.
Hast du dich eigentlich auch schon auf Englisch unterhalten?
Viele Grüße aus Deutschland!
Deine Toni
Kaja am 06.11.2018
Ja auf Englisch habe ich schon Gespräche geführt,
zum Beispiel auf dem Ausritt auf der River Ranch.